Was haben Hundertwasser, Christo und Jeanne-Claude, Armin Müller-Stahl, Giuliano Ghelli, Markus Tollmann, Elvira Bach, Mario Adorf, Michael Fischer-Art mit der Wesermarsch zu tun? Ganz einfach: Sie sind alle mit ihren Werken in dem restaurierten Gulfhof der Familie Heumann in der Gemeinde Jade-Diekmannshausen zu Gast (gewesen).
Wibke Heumann (55) ist im Hauptberuf Grundschulrektorin in Golzwarden bei Brake. Gemeinsam mit ihrem Bruder Tammo (53) managt sie die Galerie Schönhof in einem historischen Gulfhaus in der Gemeinde Jade-Diekmannshausen.
Der Ursprung der heutigen Galerie ist ungewöhnlich. Sie beginnt mit einem Erbe des 1872 erbauten Hauses. Es ist Wibke Heumann – sie leitet heute mit ihrem Bruder Tammo die Galerie -, die sich damals entscheidet, nach einer Kindheit in Berlin und einem Auslandsaufenthalt in Italien in die Wesermarsch umzuziehen und mit FreundInnen in einer klassischen Wohngemeinschaft zu leben. „Ich liebe das Meer, die Weite, die Frische und es gab da das Haus im Grünen. Irgendwie ist dann 1989 der Wunsch entstanden, nach wilden Jahren dort neu anzufangen“, erinnert sich Heumann.
Seit 1992 sei dann mit Unterstützung der gesamten Familie das riesige Wohnhaus und der 3.000 Quadratmeter große Stall des 5-Ständer-Hauses – von diesem Typ gibt es in Norddeutschland nur noch wenige – saniert und renoviert worden. 1998 seien dann auch ihre Eltern in den Norden gezogen. Nach und nach sei die Idee der Galerie gewachsen und umgesetzt worden. „Motor war damals und bis zu seinem Tod mein Vater Jochen. Er wollte den Menschen der Region die Kunst näher bringen“, erzählt Heumann. Bis heute geht das Konzept auf. Bis zu fünf wechselnde Ausstellungen pro Jahr werden neben den Objekten von über 30 Künstlerinnen und Künstler aus der Sammlung der Familie gezeigt. Eine Lithografie-Werkstatt mit Kursen – zwischenzeitlich sind es über 50 – rundet das Angebot ab.
Jedes Jahr kommen einige tausend Kunstinteressierte in die Wesermarsch. Die Galerie auf dem „platten“ Land, die auch Ferien- und Künstlerwohnungen anbietet, hat sich einen Namen in der Region und weit darüber hinaus gemacht. Warum das geklappt hat? Eine große Portion Mut und viel Ausdauer waren nötig. Heumann sagt über das Erfolgsrezept: „Zu 99 Prozent der Künstler, die zu uns kommen und ausstellen, pflegen wir als Familie einen sehr persönlichen Kontakt.“ Ausdruck dieser Bindung seien auch die mittlerweile 120 besonderen Stühle, die die ausstellenden Künstler eigens für eine Vernissage ihrer Werke bemalt haben. Diese Stühle sind ein echter Blickfang. „Es geht uns nicht darum, mit der Kunst Geld zu verdienen, sondern wir wollen sie, auch mit unseren Führungen, den Menschen nahe bringen – und das ganz frei von Interpretationen.“ Eintrittsgeld für die Galerie nehme man deshalb auch nicht, auch Kinderführungen seien eine Selbstverständlichkeit.
Heumann, die nach einem erfolgreichen Pädagogik-Studium bis heute als Grundschulleiterin in Golzwarden arbeitet, engagiert sich seit vielen Jahren keineswegs ausschließlich für ihre Galerie und den Erhalt des Gulfhofs. Sie ist gerne unterwegs, sammelt Eindrücke, um sich neue Ein-, Aus- und Weitblicke zu verschaffen. Zudem ist sie in 13 Gremien und Institutionen – darunter auch als Mitglied des Strategieforums der Gemeinde – aktiv, ein „bunter Vogel“ sozusagen. „Es braucht zwar etwas Zeit, bis es mit den Norddeutschen freundschaftlich wird und manche Veränderung dauert hier auch einen Tag länger, aber ich mag die Menschen und ihre direkte Art.“ Eine Zuneigung, die wohl auf Gegenseitigkeit beruht, denn sie habe für ihre Ideen stets viel Unterstützung erhalten.
Galerie Schönhof
Bundesstraße 97
26349 Jade
Tel: 0 44 55-91 80 10
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr.: 15 bis 18 Uhr
Sa.: 11 bis 18 Uhr
So. & Feiert.: 11 bis 18 Uhr
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