Bis Zerfas den Weg in die Wesermarsch gefunden hat, hat es etwas gedauert. Zunächst studierte sie nach dem Abitur, um Grundschullehrerin zu werden. „Irgendwie hatte mich aber bereits die Seefahrt gepackt, nachdem ich eineinhalb Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff im Bereich der Betreuung von Kindern und Jugendlichen gearbeitet hatte“, erinnert sie sich. Das Leben an Bord mit dem Kontakt zu Menschen aus vielen Ländern und das Kennenlernen fremder Kulturen und der Austausch und die Arbeit auf der Brücke eines Schiffes habe sie begeistert. Somit war für sie klar, dass sie ihren Weg in der bis heute immer noch von Männern dominierten Schifffahrt gehen will. „Ich sehe mich als Kapitänin auf einem Frachter mit eigenen Kränen an Bord“. Das erforderliche Wissen und Rüstzeug werde sie dafür in der familiären Umgebung der Wesermarsch bestens vermittelt bekommen.

Auch wenn sie nach Abschluss des Studiums die meiste Zeit auf den Meeren der Welt unterwegs sein wird, kann sich Zerfas vorstellen, die „eigenen vier Wände“ für immer in der Wesermarsch zu haben. „Die Landschaft hier ist wunderschön. Es gibt so viele schöne Ecken. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen, man grüßt sich und alles, was zum Leben notwendig ist, ist in Elsfleth auch ohne Auto erreichbar.“ Und wenn man dann mal in eine größere Stadt möchte, dann ist es nicht weit bis nach Bremen, Oldenburg oder Cuxhaven. Meist braucht es das aber gar nicht. „Es gibt hier ja alles – und wenn es sonntags an der Bude das frische Fischbrötchen ist.“